Liebe Freundinnen und Freunde der Waller Mitte,
wir wundern uns und sind auch etwas frustriert, dass wir nach mehr als zehn Jahren des Ringens um die Waller Mitte immer noch um jedes Detail kämpfen müssen, als ginge es um den ganzen Platz. Man kann den Eindruck gewinnen, dass es nicht nur für den Platz zehn Jahre brauchte, sondern jede Maßnahme / Entscheidung in Bremen, die mit Bürger:innenbeteiligung verbunden ist, diese Zeitspanne braucht, da die Verwaltung auf solche „störenden“ Impulse nicht eingerichtet ist und diese trotz anders lautender Fensterreden in weiten Teilen vielleicht auch gar nicht möchte.
In den letzten Tagen sind wir mit zwei zentralen Anliegen zur Waller Mitte – mal wieder – gegen die (Verwaltungs-) Wand gelaufen:
Hier fehlt eine Querung
Die Waller Mitte ist nach langem Ringen sehr schön geworden und wird im Stadtteil sehr gut angenommen. Über den Platz verläuft eine wichtige Fahrrad- und Fußwegroute, die allerdings vor parkende Autos endet, bevor man die Vegesacker Straße erreichen kann. Besonders für Kinder, die auf dem Platz spielen ist dies gefährlich, da sie eine eingeschränkte Sicht haben, wenn sie die Straße überqueren wollen und zudem schlecht zu sehen sind, wenn sie zwischen Autos auf die Straße treten müssen.
Seit mehr als zwei Jahren weisen wir auf diesem Umstand hin und fordern mit Unterstützung des Beirats Walle eine sichere Querung der Vegesacker Straße auf Höhe der Waller Mitte. Am Mittwoch, den 15. September hat das ASV (Amt für Straßen und Verkehr) als temporäre Lösung, um die Querung übersichtlicher zu machen, endlich Fahrradbügel montiert. Allerdings wurde ausgerechnet der Bereich direkt vor dem Eingang zur Waller Mitte ausgelassen, so dass dort regelmäßig Autos parken, den Zugang blockieren und die Sicht weiterhin einschränken.
Anlässlich des bundesweiten Parking Days am 17. September haben wir vor Ort die Querung temporär umgestaltet und Waller:innen über die Problematik informiert.
Wir fordern das ASV dringend auf, den Eingangsbereich vor der Waller Mitte zwischen den Fahrradbügel kurzfristig von parkenden Autos freizuhalten. Dies kann z.B. mit verschließbaren Pollern, Halteverbotsschildern oder einer aufgemalten Zickzacklinie zu erreichen. Außerdem wäre ein Zebrastreifen (auch temporär aufgebracht) oder eine sonstige Markierung (bunte Punkte mit Baustellenfarbe) auf der Straße sinnvoll, damit die Autofahrer:innen die Fußgängerquerung erkennen können.
Als langfristige Lösung fordern wir, dass die Kreuzungssituation durch eine Hochpflasterung der Vegesacker Straße auf Höhe des Fuß- und Radwegs zur Waller Mitte, die bis in die Geestemünder Straße führt, übersichtlicher und sicher gemacht wird. Die Vegesacker Straße ist durch eine Vielzahl solcher Hochpflasterungen geprägt und wir sich der Ansicht, dass die Querung an dieser zentralen Stelle auch so gesichert werden soll.
Volleyballfeld – zack abgerissen, UBB vernichtet Beiratsmittel und bürgerschaftliches Engagement
Ohne Vorwarnung stehen ein Radlader und ein LKW auf der Waller Mitte und reißen die Bodenhülsen am Volleyballplatz raus – im Auftrag von Umweltbetriebe Bremen (UBB). Dabei war es nach langen Diskussionen die Empfehlung aus dem eigenen Haus, mobile Volleyballpfosten zu nutzen, sie wurden mit Beiratsmitteln angeschafft und dann in Eigeninitiative eingebaut – nach Rücksprache mit dem Senator für Bau.
Nun sind sie weg die teuren Bodenhülsen, die Beiratsmittel verschwendet, bürgerschaftliches Engagement – egal. Vorbei ist es mit Volleyball spielen. Dabei wurde die Sandfläche extra dafür eingerichtet, seit Jahren ist von dem Volleyballfeld auf der Waller Mitte die Rede, auf den Beteiligungsworkshops vor mehr als 4 Jahren, in den Landschaftsplanungen der Architekten im Wettbewerbsverfahren, auf allen Plänen zur Gestaltung des Platzes.
Wir von der BI Waller Mitte sind fassungslos, wie schnell Abrissentscheidungen gehen und wie lange es auf der anderen Seite dauert, bis etwas Konstruktives geschieht:
Seit 3 Jahren warten wir auf den Nutzungsvertrag für die extra dafür eingerichteten Flächen, seit mehr als 2 Jahren kämpfen wir für eine vernünftige Querung im Eingangsbereich der Waller Mitte und der schon angeschaffte Spielecontainer für den Platz lagert seit über einem Jahr ungenutzt auf einem Betriebshof, da niemand in der Verwaltung sich verantwortlich fühlt.
Wir verstehen wirklich nicht, warum das in Ansprachen und gerade vor der Wahl immer wieder hoch gelobte Engagement aus dem Stadtteil, einen Ort für alle zu schaffen und zu bespielen, in der Praxis und der konkreten Umsetzung so vehement verhindert wird. Wir setzen uns gerne ehrenamtlich, engagiert und kreativ für den Stadtteil ein und tun dies in enger Absprache mit dem Beirat und den zuständigen Behörden. Mit dem Abriss des Volleyballfeldes trägt UBB die mangelhafte Kommunikation innerhalb der Verwaltung auf dem Rücken der Waller:innen aus. Von Wertschätzung für bürgerschaftliches Engagement ist da nichts zu erkennen, wenn der Nutzungsvertrag ausgesessen wird, der Container vor sich hin rottet und vermeintliche Unstimmigkeiten über den Volleyballplatz mit dem Bagger statt im Gespräch „geklärt“ werden.
Wir fordern UBB auf, die Bodenhülsen unverzüglich wieder einzubauen, den längst ausformulierten Nutzungsvertrag zu unterschreiben und den dringend benötigten Container für Spielgeräte aufzustellen.
Außerdem fordern wir klare, verbindliche Ansprechpartner*innen für die Belange des Platzes bei UBB und SKUMS, gerne auch die Einrichtung eines regelmäßigen Platzrates, um solche „Wildwest-Aktionen“ in Zukunft zu verhindern und gemeinsam konstruktiv zu werden.